![]() | ![]() | Sie sind hier: Reiseberichte - Fotos Deutschland Niederlande England Frankreich Österreich Spanien / Portugal Privatgärten Rosengärten Schaugärten Gärtnereibesuche Landes- u. Bundesgartenschauen Ausstellungen Museumsbesuche Veranstaltungsbesuche Tagungsbesuche Jahresübersichten Weitere Kategorien: Gartengestaltung Gartenpraxis Pflanzen Gartenkunst Gartenpersönlichkeiten Medien Sitemap Home ![]() ![]() | ![]() |
Europa-Rosarium
|
Albert Hoffmann |
Im Jahr 1896 gründeten Bürger des Ortes unter dem Vorsitz von 'Albert Hoffmann', einem Rosennarr, einen "Verschönerungsverein", der in den 1886 gegründeten VDR (Verein Deutscher Rosenfreunde) überging. Anfang des 20. Jahrhunderts beschloß man auf Initiative des Rosenzüchters Peter Lambert, ein Vereins-Rosarium anzulegen, um alte und vom Aussterben bedrohte Sorten zu sammeln. Albert Hoffmann, ein Kaufmann aus Sangerhausen, vermittelte dem Verein ein verwildertes Stadtparkgelände und bot seine eigene Sammlung von 4000 Rosen als Grundstock an. Nach fünf Jahren konnte die Anlage am 3.Juli 1903 im Rahmen des Rosenkongresses als erstes deutsches Rosarium eröffnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. |
Richard Vogel |
Mit den praktischen Arbeiten und der Ausführung der Entwürfe des Gartenbauarchitekten Friedrich Doerr aus Erfurt beauftragte der Verein Richard Vogel ('Rosargärtner Richard Vogel') aus Frankfurt am Main. In den folgenden Jahren wurden Rosen aus allen Teilen der Welt aufgenommen, auch Neuzüchtungen und das Gelände musste mehrmals erweitert werden; heute umfaßt es12.5 ha. |
Heideröslein-Gruppe |
1909 wurde die Heiderösleingruppe
aufgestellt
und es kam eine große Wildrosensammlung des Botanikers und Liebhaberzüchters Georg Dieck auf Umwegen nach Sangerhausen und bereicherte das Sortiment. Das Rosarium entwickelte sich schnell zu einem lebenden "Rosenmuseum", das umrahmt ist von Hunderten von seltenen Bäumen und Sträuchern. 35 Jahre lang hat der Mitbegründer Professor Ewald Gnau die Sammlung organisatorisch und wissenschaftlich betreut, bis er 1933 seine Tätigkeit aus Protest gegen das Gleichschaltungsgesetz niederlegte. Von Gnau kam auch die Idee, Kunstwerke aufzustellen. |
Kaiserin Auguste Statue |
1913 kam die Hermesbüste der Schirmherrin 'Kaiserin Auguste Viktoria' des Bildhauers Künne aus Berlin in den Rosengarten. Gestiftet hatte sie der Rosenfreund und 'Apotheker Franz Hahne'. Die Statue sollte 1945 entfernt werden, doch der damalige russische Stadtkommandant lehnte ab: Das ist eine schöne Frau, die bleibt stehen. 1950 musste sie dann doch - aus politischen Gründen unpassend - weg, doch der damalige Rosariumsleiter Hans Vonholdt (siehe unten) und der Rosariumsgärtner 'Paul Täckelburg' vergruben sie heimlich. Dreißig Jahre später "fanden" man die Statue "zufällig" beim Graben einer Pflanzgrube (es wurde aus Anlaß einer Ausstellung des Künstlers nach ihr gesucht; sie war ja in alten Bestandsverzeichnissen enthalten) und so konnte die Kaiserin doch wieder aufgestellt werden. - jedoch an einen etwas versteckten Platz am Eingang der Wolfsschlucht, bis sie dann nach der Wende 2001 wieder auf ihren alten Standort am Stadteingang des Rosarium zürück durfte. |
Gedenkstein Max Vogel |
1919 wurde der große Findling, der heutige Gedenkstein an Professor Gnau zum Rosarium gebracht. 1924 Stein mit der Albert-Hoffmann-Plakette am Scherbelberg aufgestellt. 1926 'Max Vogel', der Sohn von Richard Vogel, wurde Rosariumsgärtner. 1935 wurde die Zentralstelle für Rosenforschung unter Leitung von 'Dr. Harald von Rathlef' gegründet. 1938 brachte der deutsche Rosenzüchter Wilhelm Kordes die Rosensorte 'Sangerhausen' in den Handel. 1944 übernahm nach dem Tod von Dr. H. v. Rathlef Max Vogel die Leitung. 1947 mußten als Reparationsleistung zum Aufbau der Rosarien n die UDSSR Jungpflanzen und die gesamte, wertvolle Bibliothek des VDR nach Moskau, Leningrad und Kiew geschickt werden; Bemühungen um eine Rückführung führten bisher noch zu keinem Erfolg. 1949 übernahm wiederum nach dem Tod von Max Vogel Diplom-Gartenbauinspektor Hans Vonholdt (1909- 5.2.1989) die Leitung. 1950 ging die Betreuung des Rosariums an Gartenbauingenieur Paul Täckelburg. 1976 wurde Vonholdt, entlassen in den Ruhestand, ersetzt durch den Gartenarchitekten Ingomar Lang (Rose Rosenprinz. Ab 1977 im August findet das "Fest der 1000 Lichter - als Rosenfest mit Feuerwerk und großer Parkillumination - statt. 1981 neuer Sondergarten "Entwicklung der Gartenrosen". Gartenbauingenieurin Hella Brumme übernahm die Betreuung der Rosensammlung, nachdem Täckelburg in Ruhestand ging.. 1992 wurde der Förderverein "Freunde des Rosariums Sangerhausen e.V." und 1995 die VDR Stiftung "Europa Rosarium Sangerhausen" gegründet, um durch das Spendenaufkommen den Unterhalt zu sichern; In der ehemaligen DDR war es zwar ein "Vorzeigeobjekt", aber dennoch mußte dringend restauriert und Einiges verbessert werden. Vor allem mußten Lücken in der Sammlung aufgefüllt werden, denn zur DDR-Zeit konnte es seinen ursprünglichen Zweck nicht erfüllen und nur wenige Neuheiten erwerben. 1993 erhielt das Rosarium zum 90. Geburtstag den Status "Europa Rosarium" und damit dringend benötigte staatliche Fördermittel. Ingomar Lang ging in den Ruhestand und Hella Brumme('Hella') übernahm die Leitung des Rosariums. 2002 baute man die Wolfsschlucht um; es entstanden erste Sondergärten, ein ADR-Garten und ein Jubiläumsgarten (aus Geldern der VDR-Stiftung) 2003 neuer Eingangsbereich von der Beyernaumburger Straße; der untere Eingangsbereich wurde "modernisiert"; dabei ging allerdings die ursprüngliche Gestaltung der Gründungsphase verloren. Neue Hauptachse mit Gartentraum-Laden und Bistro. |
Besuchen Sie auch: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Text und Design: Maria Mail-Brandt Stichworte zum Inhalt: Reiseberichte - besuchte Gärten, Parks, Gärtnereien, Tagungen in Deutschland und im Ausland |